Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglichen es Cyberkriminellen, Angriffe gezielter, schneller und effektiver durchzuführen. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden können KI-Algorithmen, die für das Knacken von Passwörtern entwickelt wurden, die Entschlüsselungszeit um bis zu 95 % verringern.
KI ermöglicht außerdem die schnelle Analyse großer Datenmengen. Eine Schwachstelle im Netzwerk wird effizienter gefunden und der Angriff zielgerichtet durchgeführt. Studien zeigen, dass KI-basierte Tools weniger als zehn Minuten für diese Arbeit brauchen, während menschliche Hackerinnen und Hacker mehrere Tage für so einen Angriff benötigen. Auch personalisierte Phishingmails lassen sich in wenigen Minuten erstellen. KI macht es sogar möglich, diese Angriffe in mehreren Sprachen durchzuführen, ohne die jeweilige Sprache beherrschen zu müssen.
Doch Unternehmen, die selbst KI einsetzen, müssen sich nicht nur gegen externe Angriffe wappnen, sondern auch interne Risiken im Blick behalten.
Hackerinnen und Hacker können sich Zugang zu firmeninternen KI-Modellen verschaffen und die KI durch manipulierte Eingaben dazu bringen, vertrauliche Daten wie Gehälter oder Geschäftsinformationen preiszugeben. Auch E-Mails mit falschen Informationen können so gezielt an ganz bestimmte Mitarbeitende verschickt werden.
Die Nutzung von KI bietet Unternehmen erhebliche Wettbewerbsvorteile, allerdings sind damit auch neue Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit verbunden. Eine umfassende Sicherheitsstrategie ist dabei essenziell. Sie sollte sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen bedenken, um gegen die zunehmenden Bedrohungen zu schützen. Unternehmen sind folglich gefordert, proaktiv zu handeln, um die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen zu können, ohne dabei die Sicherheit zu vernachlässigen.